Michael Lerpscher: der erste in Deutschland wegen Kriegsdienstverweigerung hingerichtete Katholik


Der einsame Weg

Zum Katholikentag in Saarbrücken: Eine Erinnerung an einen mutigen Christen – an den Laienbruder Michael Lerpscher, der sich gegen den Willen der Bischöfe dem Kriegsdienst für »Führer und Vaterland« verweigert hat
Seine Zelle teilt er mit anderen, die unter der gleichen Anklage stehen. Zu ihnen spricht er jetzt, die Bibel in der Hand. Sie gehört nicht ihm, sondern der Gefängnisleitung, aber der Häftling hat darum gebeten, weil er sonst nichts Vertrautes mehr hat. 34 ist er, mittelgroß, sein Körper leicht gedrungen, der Kopf etwas rundlich. Die dunkelbraunen Haare sind millimeterkurz geschnitten, die aufmerksamen Augen blicken milde; er trägt einen kräftigen Schnauzbart. Sein Auftritt wirkt ernst und beschwingt zugleich, und er spricht eine Sprache, deren Klang nicht hierher passt, nach Graz.
Daheim in seinem Dorf redet man so, erklärt Michael Lerpscher den anderen seine Mundart, im Allgäu, fünfhundert Kilometer von hier, auf der anderen Seite der Alpen, wo sie jetzt die Wiesen absuchen, nach Steinen, die sie in Kübeln und Schürzen wegtragen, damit die Sensen nicht stumpf werden beim ersten Schnitt.
Er will einen Brief an den Papst schreiben
Jahrelang ist er dabei gewesen, hat geholfen auf dem elterlichen Bauernhof, … weiter hier (Die Zeit, 24. Mai 2006):

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