Das Artensterben geht weiter. Trotz Annalena Söder,
FDP und alledem trifft es nun auch die allerseltensten: Verlässlichen (weil
Schweizer) Quellen zufolge gab es 2018 erdenweit 2158 Milliardäre; jetzt sind
es noch 2101. Klimawandel halt. Wenn das so weitergeht, naja. Andererseits
gehören Schrumpfen und Verschwinden einer Spezies zum Leben. Kaum ein
Landstrich hat das heftiger verspürt als hier der unsre weit und breit: Wo sich
vor schlappen 11 Millionen Jahren, erdgeschichtlich also vor kurzem, noch
Nashörner, Pandas und Elefanten tummelten neben Raritäten wie Säbelzahnkatzen
und Hundebären, sorgt heute allenfalls ein wandernder Wolf für kurzen Kitzel.
Weil die damaligen Kronen der Schöpfung zu dumm waren, genügend CO-Zwei zu
produzieren, um die Erderkaltung zu verhindern. Ungefähr 20 Grad wärmer im Schnitt
als heute war’s damals zwischen Bodensee und Lech und drumherum, aber Deppen
wie Udo von und zu Pforzen-Hammerschmiede alias Danuvius guggenmosi
vermasselten das tropische Paradies an Wertach und Günz, und mit jedem Grad
verschwand eine Art. Auch Udos eigene, obwohl bereits zu Lebzeiten bestaunt als
Urzelle des Ministeriums für alberne Gangarten, das sich nach England retten
und so segensreich weiterwirken konnte.
Udo soll nicht nur in Körperhaltung und
Gehweise schon ein echter Lindenberg gewesen sein, sondern seine Umgebung
obendrein mit näselnd-genuschelten Lauten genervt haben, was den Abgang
feinfühliger Wesen wie Nashorn oder Hundebär sicher beschleunigt hat. Auch war
der krumme Urzeitler angeblich immer mit mehreren Weibchen gleichzeitig zugange.
Darauf lasse sich „aufgrund des Längenverhältnisses von Ring- und Zeigefinger
wissenschaftlich seriös schließen“, behauptet Udos Taufpatin, Frau Prof. B.
Eingeflüstert haben ihr das Kollegen, die auch verbreiten, Spekulanten machten
an der Börse mehr Gewinn als üblich, wenn ihre Ringfinger länger seien als die
Zeigefinger. Das klingt so seriös wie die von Erich Kästner schon vor 90 Jahren
verspotteten Gelehrten, die aus Caesars Schreibstil auf seine Plattfüße
schlossen. Sei’s drum: Nach Osterhasi und Nikolausi feiern manche wohl bald
auch den Guggenmosi. Vielleicht am 14. Dezember, dem internationalen
Affentag.
© Ernst T. Mader